Smart City

Hannover wird smart!

Grün und vernetzt: So wünschen sich die Menschen in Deutschland einer aktuellen Studie zufolge die Stadt der Zukunft. In Hannover liefern gleich mehrere enercity-Projekte intelligente Ansätze für mehr Lebensqualität und Klimaschutz. Davon profitiert auch die Wirtschaft vor Ort.

Unser Lebensraum wird immer smarter: Nicht nur Häuser und Wohnungen werden sich zukünftig mithilfe digitaler Technologien immer besser auf die Bedürfnisse ihrer Bewohnerinnen und Bewohner einstellen. Auch die Städte selbst werden immer intelligenter.

Ganz oben auf der Wunschliste steht bei den Menschen in Deutschland dabei der Klimaschutz: In einer repräsentativen Studie im Auftrag von enercity erhofften sich 68 Prozent der Befragten von der Smart City bessere Luftqualität, 65 Prozent setzten auf den Ausbau erneuerbarer Energien. Bis zu 15 Prozent geringere CO2-Emissionen sind laut den Experten des McKinsey Global Institute (MGI) in der Smart City möglich, etwa durch automatisiertes Heizen und Kühlen von Gebäuden und durch intelligente Energienetze.

Und Smart Citys bringen weitere Vorteile für Bürgerinnen und Bürger. Verbesserungen im Gesundheitssystem oder bei der Kriminalitätsbekämpfung gehören ebenso zu den erwarteten Effekten wie kürzere Pendelzeiten durch intelligente Verkehrsströme. Unter den Befragten der Smart-City-Studie rechnet jeder Zweite zukünftig mit Zeiteinsparungen durch neue Technologien – diese sollen Familie, Freunden und der Entspannung zu Hause zugutekommen.

Ein weiteres Studienergebnis: Wenn es um die Umsetzung von Smart-City-Konzepten geht, schenken die Menschen weniger den großen IT-Konzernen, sondern vielmehr kommunalen Energieunternehmen und Stadtverwaltungen ihr Vertrauen. Bei enercity sind sie damit an der richtigen Adresse. Mit einem ganzen Bündel innovativer Projekte treibt der hannoversche Energiedienstleister den Wandel der niedersächsischen Landeshauptstadt zur Smart City voran – sei es im öffentlichen Raum, etwa durch den Ausbau der Ladeinfrastruktur für E-Fahrzeuge, für Privatpersonen, die aus ihrem Haus ein Smart Home machen wollen, oder für Unternehmen, die sich durch intelligente Technologien mehr Effizienz und Kosteneinsparungen erhoffen.

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Knapp 30 Prozent der 52.000 Straßenleuchten in Hannover werden bereits mit LEDs betrieben.

Wie Sensoren Gebäude schlau machen

 

Der wirtschaftliche Nutzen intelligenter Technologien lässt sich beispielsweise am August-Holweg-Platz in Hannover-Linden beobachten. Hier haben enercity und die ÜSTRA ein smartes Überwachungssystem für ein Betriebsgebäude der städtischen Verkehrsbetriebe entwickelt. Das im Dezember 2018 gestartete Testprojekt umfasst eine Vielzahl von Monitoring- und Metering-Funktionen: Intelligente Sensoren liefern neben Daten zu Feuchte und Wasserstand, beispielsweise in Kabelschächten, auch Informationen über Klima, Licht und Belüftung in ausgewählten Innenräumen sowie zur Temperatur im Außenbereich.

Zusätzlich können Wasser- und Stromverbrauch mittels spezieller Verbrauchszähler und „Long Range“-Funktechnik (LoRa) in Echtzeit fernausgelesen werden. Auffälligkeiten, zum Beispiel ein ungewöhnlich hoher Wasserverbrauch infolge eines Rohrbruchs oder eines nicht zugedrehten Wasserhahns, zeigt die smarte Technik sofort an.

So etwa im Oktober 2019: Ein heftiges Unwetter mit Starkregen zog über Hannover hinweg. Die smarten Sensoren von enercity meldeten daraufhin rechtzeitig einen kritischen Wasserstand in einem Kabelschacht auf dem ÜSTRA-Betriebsgelände am August-Holweg-Platz. Dank der schnellen Warnung nahm die sensible Gebäudetechnik keinen Schaden. „Jede noch so kleine Störung fällt in Echtzeit auf, sodass ÜSTRA-Mitarbeitende eingreifen können, bevor überhaupt ein Schaden entsteht“, erklärt Dr. Marcus Thomas aus der Abteilung Intelligente Technologien bei enercity.

„Jede noch so kleine Störung fällt in Echtzeit auf, sodass ÜSTRA-Mitarbeitende eingreifen können, bevor überhaupt ein Schaden entsteht.“

Dr. Marcus ThomasAbteilung „Intelligente Technologien“, enercity

 

Nach dem gleichen Prinzip der vorausschauenden Wartung („Predictive Maintenance“) kontrolliert enercity beispielsweise auch die klimatisierten Technikräume der ÜSTRA. Sie beherbergen die temperatursensible Infrastruktur zum Aufladen der gesamten Elektrobus-Flotte der Landeshauptstadt. Damit die Ladetechnik nicht überhitzt, darf die Temperatur in den Räumen nicht über 38 Grad steigen. Überwacht wird das von den enercity-Sensoren, die jede Veränderung registrieren.

Die Technik hat sich über den gesamten Testzeitraum als sehr verlässlich erwiesen: „Es gab keine Ausfälle. Die smarte Technik arbeitet wirtschaftlich und bringt erheblich mehr Sicherheit“, zieht Thomas Brunotte, Leiter der Abteilung Intelligente Technologien bei enercity, eine positive Bilanz des Projekts. „Damit stärken wir gemeinsam mit unserem Partner ÜSTRA den öffentlichen Nahverkehr in Hannover und in der gesamten Region. Das bedeutet einen erheblichen Mehrwert für die Bürgerinnen und Bürger.“

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Licht „on demand“: Dank LoRa-Funktechnik läuft das Straßenlicht automatisch mit Passanten mit.

Intelligente Straßenbeleuchtung reduziert Kosten und schont die Umwelt

Mehrwert verspricht auch die intelligente Steuerung der städtischen Straßenbeleuchtung. Um das Konzept zu testen, baut enercity gerade gemeinsam mit der Landeshauptstadt Hannover ein Musterprojekt auf: Auf einem 430 Meter langen Testabschnitt werden sieben mit sensorbasierten Bewegungsmeldern ausgestattete Leuchten installiert, die über LoRa miteinander kommunizieren können. Nähert sich beispielsweise eine Radfahrerin oder ein Radfahrer, sorgen die Sensoren dafür, dass die ersten zwei Straßenlaternen automatisch vom Dimm- in den Leucht-Modus umschalten und den Weg hell erleuchten. Beim Durchfahren des Testabschnitts läuft das Straßenlicht dann automatisch mit: Die jeweils vor der Radlerin oder dem Radler liegende Leuchte fährt selbstständig von zehn Prozent auf 50 Prozent Leistung hoch – der übliche Standard in Hannover während der verkehrsarmen Zeit. Die hinter der Person liegende Leuchte dimmt sich von allein wieder herunter.

„Im Vordergrund unserer bedarfsgerechten Lichtsteuerung steht ganz klar der Energiesparaspekt“, sagt Thomas Hoffmann, Product Master für die Stadtbeleuchtung. Denn nicht jeder Weg müsse die ganze Nacht hell erleuchtet werden. „Die smarte Technik sorgt automatisch dafür, dass es immer nur dort hell ist, wo gerade tatsächlich Straßenlicht benötigt wird.“

„Wir erarbeiten gemeinsam mit unseren Kundinnen und Kunden maßgeschneiderte Lösungen, die Ressourcen schonen und Kosten sparen.“

Thomas BrunotteLeiter „Intelligente Technologien“, enercity

Das bietet großes Einsparpotenzial für die Stadt. Allein die seit 2013 laufende Umstellung von herkömmlichen Leuchtmitteln auf effizientere LED-Technik bringe eine Energiekostenersparnis von rund 80 Prozent, so Hoffmann. Von den etwa 52.000 Straßenleuchten im Stadtgebiet werden bereits knapp 30 Prozent mit LEDs betrieben. Bei Beleuchtungsanlagen, die sich zum Beispiel an wenig frequentierten Straßen und Wohnwegen befinden, lässt sich der Energieverbrauch gar um insgesamt etwa 90 Prozent reduzieren, denn statt 4.000 Stunden leuchtet jede Laterne nur rund 1.500 Stunden unreduziert pro Jahr. Hinzu käme der geringere Wartungsaufwand, denn die Leuchten sind in der Lage, automatisch per LoRa zu melden, wenn sie defekt sind oder ausgetauscht werden müssen.

Auch die nächtlichen Lichtimmissionen durch Straßenbeleuchtung könnten deutlich abnehmen, zum Wohle der Anwohnenden sowie der Tierwelt. Langfristig eröffnet die smarte Technik der Stadt zudem die Möglichkeit, Wege zu beleuchten, wo dies aktuell nicht sinnvoll ist. Denkbare Einsatzgebiete sind beispielsweise bislang unbeleuchtete Parks, kaum frequentierte Fußwege oder neue Radverbindungen und -wanderwege in der Stadt und im Umland. Das bedeutet mehr Sicherheit auf Hannovers Straßen – ein weiteres Plus für die Bürgerinnen und Bürger.

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enercity stattet ihren Kooperationspartner ÜSTRA mit smarter Technik für die Gebäudeüberwachung aus.

Mehr smarte Technik für die ÜSTRA

Die Kooperation zwischen enercity und ÜSTRA wird in den kommenden Monaten erheblich ausgeweitet. enercity wird weitere Betriebsgebäude des Nahverkehrsbetreibers mit intelligenter Technik ausrüsten und dabei auch neue Komponenten wie etwa eine smarte Heizungssteuerung zum Einsatz bringen. Denkbar sind darüber hinaus viele weitere Anwendungsfälle für städtische Gebäude und Unternehmen.

„Wir erarbeiten gemeinsam mit unseren Kundinnen und Kunden maßgeschneiderte Lösungen, die sich wirtschaftlich rechnen. Die intelligente Technik hilft dabei, Ressourcen zu schonen und Kosten zu sparen“, so Brunotte. „Hannovers Zukunft ist smart. Wir haben die Technik, um die Stadt intelligent zu machen.“

Autor: Jens Lehmann; Abbildungen: Uwe Umstätter / Westend61, Ibrahim Ot, Getty Images (2), enercity AG.

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